Retro-Ecke: Die Überweisung früher und heute
Vor einer Woche habe ich bei mir im Aktenschrank ausgemistet. Und dabei ist mir mein Berichtsheft von meiner Ausbildung in die Finger gekommen. Ich wusste gar nicht, dass ich das noch habe. Zu erst wollte ich es ungesehen in die Papiertonne werfen. Aber ich muss zugeben, ich war neugierig, was ich damals geschrieben habe. ►
In meinem Berichtsheft war u. a. zu lesen: Service-Box leeren und Inhalt auf Vollständigkeit prüfen. Damit war gemeint, dass man auch Überweisungsträger einzeln durchsehen musste und z. B. nicht unterschriebene Exemplare aussortierte. Wir haben dann versucht, den Kunden zu erreichen. Entweder kam der Kunde am nächsten Tag vorbei und hat die Überweisung unterschrieben, oder wir haben die Überweisung mit der Post zum Absender/Kunden geschickt.
Die Überweisungen wurden damals von Menschen abgelesen und in Terminals übertragen. Danach kam der Computer zum Einsatz. Er unterstütze die Mitarbeiter und hat schon große Teile des Textes abgelesen und automatisch in die Terminals übernommen. Die Lesequote war aber noch nicht sonderlich hoch. Heute geht das größtenteils voll automatisch. Die Rechner und die Software von heute lernen die Schriften und können dadurch oft auch kaum lesbare, handschriftlich erstellte Überweisungen entziffern. Es bedarf nicht mehr oft der Korrektur durch den Mitarbeiter.
Um die Lesequote zu erhöhen, haben vor allem Firmenkunden die Überweisungen mit der Schreibmaschine ausgefüllt. Ich habe die gute Triumpf Adler Gabriele noch gesehen und auf ihr das Maschinenschreiben gelernt. Ich bin mir sicher, dass so mancher der Leser diese Maschinen Ebenfalls noch in Erinnerung hat. Sie war so schwer wie der Schreibtisch selbst, dafür aber auch unkaputtbar.
Die Umstellung auf SEPA und die moderne Technik hat es möglich gemacht, dass man heute hauptsächlich per Online-Banking virtuelle Überweisungsträger befüllt. Praktischerweise kann man heute die Empfängerdaten als Vorlagen speichern. Man spart sich so die erneute Eingabe der Daten.
Die Abgabe der Zahlung ist rund um die Uhr möglich und die Laufzeiten des Überweisungsträgers zur Verarbeitungsstelle fallen weg. Das ist eine echte Erleichterung für die Nutzer. Selbstverständlich können auch heute noch klassische Überweisungen bei der Sparkasse abgegeben werden. Die Tendenz ist jedoch fallend.
Ein Bericht von Jochen Franz
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